Kreis saniert Unterkunft bei Schackendorf für 1,9 Millionen Euro – Bis zu 200 Plätze für Flüchtlinge denkbar
© Gerrit Sponholz
Manfred Brona von der Todesfelder Firma LHAT Anlagentechnik hilft beim Entkernen der Kreisgemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber bei Schackendorf.
Kreis Segeberg. Der Kreis baut seine Gemeinschaftsunterkunft bei Schackendorf um. Die Kapazität könnte auf bis zu 200 Plätze mehr als verdoppelt werden. Die vom Land betreute Unterkunft in der ehemaligen Kaserne in Boostedt nahm derweil ihren Betrieb auf. Derzeit befinden sich in Boostedt 320 Asylbewerber, sagt Rolf Meenen, Leiter der Ausländerbehörde des Kreises. In diesem Jahr werden dort bis zu 350 Flüchtlinge Platz finden, nach weiteren Umbauten ab 2016 sogar 500 Menschen. Weitere 1550 neue Flüchtlinge muss der Kreis in diesem Jahr selbst unterbringen – oder an die Gemeinden und Städte im Kreisgebiet gleich weitervermitteln: Denn die Kreisgemeinschaftsunterkunft in Schackendorf wird erst Anfang 2016 bezugsfertig.
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Manfred Brona von der Todesfelder Firma LHAT Anlagentechnik hilft beim Entkernen der Kreisgemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber bei Schackendorf.
Kreis Segeberg. Der Kreis baut seine Gemeinschaftsunterkunft bei Schackendorf um. Die Kapazität könnte auf bis zu 200 Plätze mehr als verdoppelt werden. Die vom Land betreute Unterkunft in der ehemaligen Kaserne in Boostedt nahm derweil ihren Betrieb auf. Derzeit befinden sich in Boostedt 320 Asylbewerber, sagt Rolf Meenen, Leiter der Ausländerbehörde des Kreises. In diesem Jahr werden dort bis zu 350 Flüchtlinge Platz finden, nach weiteren Umbauten ab 2016 sogar 500 Menschen. Weitere 1550 neue Flüchtlinge muss der Kreis in diesem Jahr selbst unterbringen – oder an die Gemeinden und Städte im Kreisgebiet gleich weitervermitteln: Denn die Kreisgemeinschaftsunterkunft in Schackendorf wird erst Anfang 2016 bezugsfertig.
Die ehemalige Trucker-Tanke wird saniert, erklären Thorsten Backhaus, Leiter des Kreisgebäudemanagements, und sein Projektleiter Frank Eckhardt. 1,9 Millionen Euro nimmt der Kreis in die Hand, rund 70 Prozent davon erstattet aber das Land. Der Brandschutz wird verbessert, das Haus gedämmt, Asbest entsorgt, mehr Platz geschaffen, und aus Gemeinschaftsküchen und Gemeinschaftsbädern werden mehrere kleinere Küchen und Bäder gebildet. Denn im täglichen Leben zeigte sich, dass aus ethnischen und religiösen Gründen manche Flüchtlingsgruppen beim Kochen und Duschen für sich sein wollen. Platz für einen Gebetsraum wird es im umgebauten Haus nicht geben. Der Ausbau genügt aus Kostengründen nur den Mindestanforderungen des Landes. „Wir liegen unter dem Jugendherbergsstandard“, sagt Eckhardt. So werden sechs Quadratmeter Wohnfläche pro Asylbewerber zugrunde gelegt. Der Flüchtlingsbeauftragte etwa wünscht mindestens acht Quadratmeter.Wegen des Dachausbaus können im Haupthaus künftig 77 statt 70 Menschen untergebracht werden. Zwei kleine Einzelhäuser nebenan bleiben wie sie sind und bieten jeweils einer Familie Platz.
Vorausschauend hat der Kreis die Bauleitplanung für eine Erweiterung östlich des Gebäudeensembles auf den Weg gebracht. Das Genehmigungsverfahren läuft. Bis zu 200 Menschen könnten später in allen Trakten wohnen. Ob ein Neubau hinzugefügt wird, ist unklar. Die Kreispolitik müsste beschließen. Bis zu zwei Jahre würde die Umsetzung dauern.Der künftige Quartiersbedarf hängt von vielen Faktoren ab, sagt Behördenchef Rolf Meenen. Etwa, ob der Zustrom anhält. Ob Deutschland in einem neuen EU-Verteilungsverfahren entlastet wird. Wie Deutschland mit Balkan-Flüchtlingen umgeht, die anders als Syrer kaum Chancen auf den Asylstatus haben.
Derzeit erkennt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge etwa 30 Prozent aller Asylanträge von Flüchtlingen an, die im Kreis Segeberg ankommen.Ein neues Haus für Asylbewerber an anderer Stelle als bei Schackendorf zu bauen, ist verworfen worden. Das wäre schwierig, sagt Gebäudemanager Backhaus. Es fehlten geeignete Grundstücke. Am Berufsbildungszentrum in Bad Segeberg etwa gebe es eines, müsste aber mit Pfahlgründungen teuer gesichert werden. Die Schackendorfer Immobilie sei gut geeignet, liege nah bei Kreisbehörden und sei nur für die Erstaufnahme gedacht, also etwa drei Monate. Meenen dankt den Kommunen, dass sie trotz Wohnungsnot die Asylbewerber aufnähmen. Manche Ämter planen Wohncontainerbau.Auch die „Unterstützungsbereitschaft der Bevölkerung ist überwiegend vorhanden“, heißt es in einer Unterlage des Kreisfachdienstes für soziale Sicherung, die für die Kreispolitiker erstellt wurde. Allerdings sei die Bereitschaft von Hausbesitzern zum Vermieten „eingeschränkt“. Und leider würden „die Rechte der Asylsuchenden als ,Mieter’ nicht immer respektiert.“
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