Luftballons stiegen gestern Vormittag am Berufsbildungszentrum in Bad Segeberg in den Himmel, um auf angehängten Kärtchen die Botschaft „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ weiterzutragen.
© Petra stöver
Kreis Segeberg. Bunt und ermutigend startete das Projekt „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ gestern Vormittag am Berufsbildungszentrum (BBZ) in Bad Segeberg. Dort machen Schüler und Lehrer sich auf den Weg, um Diskriminierungen zu überwinden. Um dieses Ziel zu erreichen, liegt noch ein anspruchsvoller Weg vor ihnen.Fast ein Jahr lang hatte eine 40-köpfige Arbeitsgruppe den Tag vorbereitet. Sie will die nahezu 2400 Schüler davon überzeugen, dass Artikel 1 des Grundgesetzes - „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ - mehr ist als ein leere Hülse. Dazu hatten sie Lieder eingeübt, Texte geschrieben, Plakate gemalt und Videos gedreht.BBZ-Schulleiter und Geschäftsführer Heinz Sandbrink bekannte in dem mit 250 Leuten gefüllten Foyer, dass er selbst von Vorurteilen gegenüber Fremden nicht frei sei. Er beobachtete bei Reparaturen im Schulgebäude abends gegen 21 Uhr einen polnischen Elektriker - und gab zu, überlegt zu haben, ob der wohl wirklich arbeitet oder nicht doch etwas anderes macht. Angst und Unsicherheit gegenüber Fremden gebe es überall auf der Welt, sagte der Schulleiter. Die gelte es zu überwinden, mit intensiver Arbeit an sich selbst. Dass die bundesweite Kampagne an seiner Schule Fuß fasst, sei dem „tollen Engagement für Toleranz und Völkerverständigung“ zu verdanken.Im Namen der Schüler sprach Jule Albers aus dem 13. Jahrgang. Noch immer würden schwule Profifußballer herabgesetzt, Asylbewerberunterkünfte attackiert, behinderte Menschen ausgegrenzt. Sie registrierte „viel zu wenig Mitgefühl“ und beklagte Missbrauch durch soziale Netzwerke. Um das zu überwinden, gebe es nur eine Pflicht, sagte die 20-Jährige: „Sich gegenseitig die Hände reichen.“Das BBZ möchte sich einreihen in die Liste der fast 40 Courage-Schulen in Schleswig-Holstein. Unter anderen sind die beiden Gymnasien in Bad Segeberg und die Richard-Hallmann-Schule in Trappenkamp dabei. Berufsschulen haben es ungleich schwerer, weil die Schüler dort unregelmäßig kommen. Der Titel „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ ist keine Auszeichnung, sondern eine Selbstverpflichtung. Die Hürde liegt hoch, denn mindestens 70 Prozent der Schüler, Lehrer ud anderer Mitarbeiter müssen den Aufruf unterschreiben. Das heißt: 1700 Menschen am BBZ verpflichten sich, gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule einzuschreiten, bei Konflikten einzugreifen und am Thema zu arbeiten. Schulleiter Sandbrink gab sich zuversichtlich. „Es geht ein Ruck durch unsere Schule, die Marke knacken wir leicht und locker.“
Kreis Segeberg. Bunt und ermutigend startete das Projekt „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ gestern Vormittag am Berufsbildungszentrum (BBZ) in Bad Segeberg. Dort machen Schüler und Lehrer sich auf den Weg, um Diskriminierungen zu überwinden. Um dieses Ziel zu erreichen, liegt noch ein anspruchsvoller Weg vor ihnen.Fast ein Jahr lang hatte eine 40-köpfige Arbeitsgruppe den Tag vorbereitet. Sie will die nahezu 2400 Schüler davon überzeugen, dass Artikel 1 des Grundgesetzes - „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ - mehr ist als ein leere Hülse. Dazu hatten sie Lieder eingeübt, Texte geschrieben, Plakate gemalt und Videos gedreht.BBZ-Schulleiter und Geschäftsführer Heinz Sandbrink bekannte in dem mit 250 Leuten gefüllten Foyer, dass er selbst von Vorurteilen gegenüber Fremden nicht frei sei. Er beobachtete bei Reparaturen im Schulgebäude abends gegen 21 Uhr einen polnischen Elektriker - und gab zu, überlegt zu haben, ob der wohl wirklich arbeitet oder nicht doch etwas anderes macht. Angst und Unsicherheit gegenüber Fremden gebe es überall auf der Welt, sagte der Schulleiter. Die gelte es zu überwinden, mit intensiver Arbeit an sich selbst. Dass die bundesweite Kampagne an seiner Schule Fuß fasst, sei dem „tollen Engagement für Toleranz und Völkerverständigung“ zu verdanken.Im Namen der Schüler sprach Jule Albers aus dem 13. Jahrgang. Noch immer würden schwule Profifußballer herabgesetzt, Asylbewerberunterkünfte attackiert, behinderte Menschen ausgegrenzt. Sie registrierte „viel zu wenig Mitgefühl“ und beklagte Missbrauch durch soziale Netzwerke. Um das zu überwinden, gebe es nur eine Pflicht, sagte die 20-Jährige: „Sich gegenseitig die Hände reichen.“Das BBZ möchte sich einreihen in die Liste der fast 40 Courage-Schulen in Schleswig-Holstein. Unter anderen sind die beiden Gymnasien in Bad Segeberg und die Richard-Hallmann-Schule in Trappenkamp dabei. Berufsschulen haben es ungleich schwerer, weil die Schüler dort unregelmäßig kommen. Der Titel „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ ist keine Auszeichnung, sondern eine Selbstverpflichtung. Die Hürde liegt hoch, denn mindestens 70 Prozent der Schüler, Lehrer ud anderer Mitarbeiter müssen den Aufruf unterschreiben. Das heißt: 1700 Menschen am BBZ verpflichten sich, gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule einzuschreiten, bei Konflikten einzugreifen und am Thema zu arbeiten. Schulleiter Sandbrink gab sich zuversichtlich. „Es geht ein Ruck durch unsere Schule, die Marke knacken wir leicht und locker.“
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