Samstag, 4. April 2015

Landrat setzt auf das Ehrenamt


Vorsitzende Ursula Michalak dankte Landrat Jan Peter Schröder für seinen Vortrag bei der Senioren-Union im Kreiskeller. Der Chef der Kreisverwaltung hob den großen Wert des Ehrenamtes hervor. Foto Voss

Bad Segeberg. Nach einem erlebnisreichen Nachmittag gingen die 50 Besucher der Senioren-Union zufrieden nach Hause. Zunächst hatte der neue Landrat Jan Peter Schröder von seiner Arbeit berichtet, dann stimmten sich die Teilnehmer mit Liedern, Gedichten, Geschichten und Osterbräuchen auf den Frühling ein.


Landrat Schröder ging in seinem Referat auf die angedachte Kreisgebietsreform ein. Er beurteilt sie als unnötig, da die Kreise seiner Ansicht nach in der jetzigen Form genau die richtige Größe und Zuschnitte haben.

Anschließend erläuterte Schröder den Senioren, die auf Einladung der Vorsitzenden Ursula Michalak in den Kreiskeller gekommen waren, die von ihm eingeleitete Umstrukturierung der Kreisverwaltung. Sie sieht eine Straffung und eine Konzentration auf fachliche Aufgaben vor. Die Kernfrage laute: „Was können wir besser und günstiger machen?“

Den Herausforderungen des demographischen Wandels will Schröder vor Ort begegnen – und nicht auf europäischer Ebene in Brüssel. Auswirkungen des höheren Anteils älterer Menschen gebe es unter anderem auf den Öffentlichen Personennahverkehr, die medizinische Versorgung und die Ansiedlung von Lebensmittelmärkten. Erfreulich sei, dass viele Menschen auch im fortgeschrittenen Alter gesund sind und sich in die Gesellschaft einbringen. Es sei wichtig, ihre Kenntnisse und Erfahrungen zu nutzen. Es sei seine „Herzensüberzeugung“, dass das Ehrenamt unersetzlich ist.

Helfen könne der Kreis bei der Ansiedlung von Flüchtlingen. Er sei froh, dass die zentrale Aufnahmestelle in Boostedt gut laufe. Im Jahr 2014 habe es kreisweit 700 Flüchtlinge gegeben; im laufenden Jahr seien es schon bis zum 20. März 326 gewesen. Schröder rechnet für ganz 2015 mit 1800 bis 2000 Neuankömmlingen.

Damit komme man ernsthaft an Grenzen. Es sei immer weniger Wohnraum vorhanden. Das sei eine Riesenbaustelle auch im Hamburger Rand. Im Norderstedt habe man jetzt ein Containerdorf mit 180 bis 200 Plätzen errichtet. Sie unterzubringen und zu integrieren, sei gesellschaftlich eine „ Riesenherausforderung“. stm

1 Kommentar:

  1. Alles wahr, nur "stm" war nicht da! Da muss er wohl von einer PM abgeschrieben haben.

    Was fehlt?

    Die „Herzensangelegenheit“: Asylpolitik – für Landrat Schröder. Zu dem Thema kam er richtig in Fahrt, auch wenn er den „Abschiebestopp“ fürs „falsche Signal“ hält.

    „Wir brauchen den syrischen Arzt wie auch den kenianischen Tischler“.

    Von den Senioren kamen dazu durchaus kritische fragen in Richtung Wirtschaftsflüchtlinge, „Kindergeld“ usw. Zum Thema Krieg(sflüchtlinge) kam die Anregung, alles plattmachen + wiederaufbauen.

    Auf meine Frage zur Verteilung der Flüchtlinge, erklärte Schröder dies mit einem „Schlüssel“, der sich an der Einwohnerzahl orientiere. Z.B. Kreis Pinneberg habe da ein Problem – viele Einwohner, knapper Wohnraum. Die Verteilung aufs Land sei einfacher, für die Integration aber schwieriger. Grundsätzlich sei dieser verteilungschlüssel aber wohl die gerechteste Lösung.

    Mit meiner Schlussfrage zur Chance, den demografischen Wandel mit der Asylpolitik in den Griff zu kriegen, konnte ich ihm eine brücke zurück zu seinem Eingangsstatement bauen: „Wir brauchen…“

    Insofern hoffe ich für unser Bündnis einen guten Eindruck hinterlassen zu haben.

    Schröder erwähnte auch noch kurz die Feuerwehr + deren Probleme mit „privaten“ Kassen. Private Kassen haben den Nachteil, sie werden namentlich geführt. Demnach können sie gepfändet werden, sie werden bei Hartz IV angerechnet oder im Erbfall den Erben ausgezahlt. Daher ist es sinnvoll, für spendengelder ua fördervereine zu gründen…

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