Beide Fragen lassen sich nur beantworten, wenn Kriegs- und Nichtkriegszeiten in den Blick genommen werden. Der Vortrag zur Geschichte der Kriegsberichterstattung im 20. Jahrhundert zeigt, was an diesem journalistischen Genre das Besondere ist und was es mit dem Journalismus der Nichtkriegszeiten teilt. Dass die Medienberichterstattung von Kriegen dadurch ihrer zentralen Pathosformel verlustig geht, gegen Kontrolle und Zensur über den Krieg aufzuklären, ist durchaus gewollt: Geschichte und Gegenwart der Kriegsberichterstattung werden erst verständlich, wenn dieser Mythos der Medien selbst zum Thema gemacht wird.
Ute Daniel, Universitätsprofessorin für neuere Geschichte an der Technischen Universität Braunschweig. Forschungsschwerpunkte: Höfe und Hoftheater (17.-19. Jahrhundert), Mediengeschichte, Sozial- und Kulturgeschichte der Kriege und Theorie und Methodologie der Geschichtswissenschaft. Sie ist u.a. Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft und der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Veröffentlichungen (Auswahl): (Hg.): Augenzeugen. Kriegsberichterstattung vom 18. zum 21. Jahrhundert. Göttingen 2006; Kompendium Kulturgeschichte. Theorien, Praxis, Schlüsselwörter. Frankfurt/M. 2001 (5. durchges. und aktualisierte Aufl. 2006); Politische Kultur und Medienwirklichkeiten in den 1920er Jahren. München 2010 (hg. zusammen mit Inge Marszolek, Wolfram Pyta und Thomas Welskopp); Massenmedien im Europa des 20. Jahrhunderts. Köln u.a. 2010 (hg. zusammen mit Axel Schildt); Militär und Medien im 20. Jahrhundert (Militärgeschichtliche Zeitschrift, 70, 2011, H.1; hg. zusammen mit Jörn Leonhard und Martin Löffelholz).
Weitere Informationen: http://www.mosse-lectures.de
Weitere Informationen: http://www.mosse-lectures.de
Zitat Ute Daniel: "Der Blick auf die Unschuldigen kann seine Unschuld verlieren + Gewalt legitimieren. Er ist ein Topos der Kriegspropaganda seit altersher!"
AntwortenLöschenZitat Churchill: „Kriege werden im Nebel geführt“
AntwortenLöschen